Umgebung

Wüstung Dolgen

Zwischen Langelsheim und Lutter, westlich vom Standort der Informationstafel, liegt in einer welligen breiten Talmulde das Gelände „Auf dem Dolgen“. Gespeist vom „Dolger Brunnen“ fließt der „Dolgerbach“ durch dieses Gelände.

Hier lag einst ein Dorf, das 1154 als das wüste Dolgen („Wostentholgen“) zum ersten Mal erwähnt wurde, aber zu dieser Zeit bereits als Dorfstelle aufgegeben war. Die Flur aber wurde von Langelsheim aus weiter genutzt.

„Wahrscheinlich stand diese erste Umsiedlung der Bewohner Dolgens im Zusammenhang mit der aufkommenden Verhüttung der Goslarer Erze im Langelsheimer Waldgebiet. 1320 wird Dolgen als Dorf wieder erwähnt. Der Zusammenbruch des Rammelsberges und die Zeit des Wirtschaftsverfalls
von 1360 bis 1460 führte die kleine Siedlung jedoch in die Krise. 1507 existierte das Dorf noch, wahrscheinlich aber schon sehr reduziert. 1548 war ‚Dolnen der von Oberg Dorbstede, wüst’. Es gab nur noch‚ ein rehe Huß, Wohn Huß, und gehörte dem Herzog zum jagen’. Die Bewohner waren wieder nach Langelsheim gezogen, vermutlich durch Machtspruch Herzog Heinrichs des Jüngeren.“ [Ernst Stolte: Langelsheim – Beiträge und Hinweise zur Geschichte einer Harzstadt, Seite 32]

Die 1507 zum letzten Mal urkundliche Erwähnung des „Dorp Dollingen“ widerspricht der Vorstellung, dass Dolgen erst im 30jährigen Krieg in der Schlacht bei Lutter am Barenberge (1626) zerstört wurde. Die in mündlicher Langelsheimer Haustradition überlieferten Berichte über Zuzüge vom Dolgen nach Langelsheim müssen schon im 15. und 16. Jahrhundert stattgefunden haben.
[Stolte Seite 107]

Königswege

Vor etwa 1000 Jahren – zur Zeit der Ottonen (919 – 1024) und der Salier (1024 – 1125) hatten die Könige in ihrem Herrschaftsgebiet verschiedene Standorte, von denen aus sie ihre Herrschaft und Kontrolle ausübten. Es waren eigens dafür gebaute Pfalzen, Königshöfe, Königsburgen und auch
Standorte in einer Bischofsstadt. Zur Herrschaftsausübung reisten sie zu diesen Standorten – man sprach vom Reisekönigstum.

Bestimmte Reiserouten entwickelten sich zu sogenannten Königswegen. Eine dieser „Fernstraßen“ im Frühmittelalter verlief von der Pfalz Aachen aus über Paderborn, Corvey/Höxter nach Gandersheim, Seesen, Langelsheim, Goslar zu dem Bischofssitz von (Osterwiek)-Halberstadt.

Eine weiter nördlich angelegte Verzweigung verlief über den Königshof Brüggen, die Pfalz Dahlum, den Königshof Lutter zur Innerste-Furt unterhalb der Kansteinburg, entlang am nördlichen Rand der
Kansteinhochfläche, über Jerstedt, Immenrode zur Pfalz Werla bei Schladen und weiter in Richtung Magdeburg.

Der für den Bereich Langelsheim rekonstruierte Abschnitt des Königsweges beginnt von Lutter kommend auf dem Dolgen, führt entlang am Südrand des Radberges und des Wildemeersberges, durch ein Teilstück des Bredelemer Holzes auf den Weißen Weg. Am Ortseingang Einmündung in die Lehmkuhlenstraße und Kirchstraße. Weiterer Verlauf:
Amtsgarten, Pfahlskamp, Rosenstraße, Jerstedter Straße, Teichweg, hoch zur Straße Auf dem Kanstein bis zur Gemarkungsgrenze Langelsheim / Jerstedt.

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